Triest
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Triest

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Urkundlich wurde Triest (damals Tergeste) zum ersten Mal im Jahr 104 v.C. erwähnt. Bezeichnet wurde damit die Siedlung am Hügel San Giusto. Nach dem Untergang des weströmischen Reichs 500 n.C. folgten drei Jahrhunderte der Herrschaft von Ostgoten, Byzantinern und Langobarden bis die Stadt 774 n.C. von Karl dem Großen erobert wurde. Seine Herrschaft dauerte bis zur Einnahme durch Venedig im Jahr 1203 n.C. Die folgenden 180 Jahre wurden hauptsächlich durch Konflikte mit Venedig geprägt, die erst dann ihr Ende fanden, als sich Triest 1382 unter den Schutz Leopolds III. von Österreich stellte. Von 1382 bis 1918 war Triest, mit wenigen Unterbrechungen, habsburgisch-österreichisch. Diese 500 Jahre haben natürlich Spuren hinterlassen. Heute zeugen die Prunkbauten der Stadt, für die zum großen Teil die selben Architekten wie für die Ringstraßenbauten verantwortlich waren, sowie viele Namensgebungen in Triest (z.B. Borgo Teresiano=Theresienstadt, Borgo Giuseppino=Josefstadt), von dieser einflussreichen Zeit.

Triests Aufstieg in der Donaumonarchie begann 1719 mit der Erhebung der Stadt zum kaiserlichen Freihafen durch Karl VI. In seiner Blütezeit löste es die Bedeutung von Venedig ab und wurde zum größten Handelszentrum der Adria (um 1900 liefen Triest mehr als 10.000 Schiffe an, die Güter von fast 5 Mio Tonnen umschlugen). Durch die Ansiedlung von Menschen verschiedenster Nationalitäten und Religionen wurde Triest zu dem kulturellen Schmelztiegel, der es heute noch ist. Der enorme Aufschwung, der sich zum Teil dadurch ausdrückt, dass die Bevölkerungszahl von Triest um 1919 höher war als heute, änderte sich abrupt durch den Zusammenbruch der österreichischen-ungarischen Monarchie und Triests Anschluss an Italien. Durch das verlorene Hinterland der ehemaligen K.u.K. Monarchie geriet Triest in eine unbedeutende Randlage. Zudem haben die beiden Weltkriege, der Nationalsozialismus und der ständige Kampf um Triest und Istrien zwischen Italien und Jugoslawien (der bis 1975 dauerte) die Stadt in eine schwere Krise gestürzt. Erst seit dem Fall des „eisernen Vorhangs“ beginnt Triest sich wieder zu erholen, den Vorteil der Lage als „Tor zum Osten“ zu begreifen und diesen wirtschaftlich zu nutzen.
AUSFLUGSZIELE:

Piazza dell‘ Unitá (Platz der Einheit)

Ursprünglich hieß der Platz „Piazza San Pietro“, wurde aber von jeher (und wird es immer noch), aufgrund seiner Größe, von den Triestinern“Piazza grande“ genannt.

Seinen jetzigen Namen bekam der Hauptplatz Triests erst 1918 nach der Anbindung an Italien. Der riesige, rechteckige Platz wird an drei Seiten von prächtigen Bauten umrahmt und öffnet sich an der vierten Seite zum Meer. In der Mitte des Platzes steht die „Fontana dei quattro continenti“ (Der Brunnen der vier Kontinente); gemeint sind die zur Zeit seiner Erbauung (1751-1754) bekannten Kontinente: Afrika, Amerika, Asien und Europa. Wer einen typischen italienischen Platz erwartet wird enttäuscht werden. Vielmehr erinnert der Platz, zumindest dann, wenn man mit dem Rücken zum Meer steht, an die Prunkbauten Wiens. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Platz, so wie er heute ist, in der Zeit der habsburgischen Herrschaft (1382 bis 1918) entstanden ist. Auch die Kaffeehauskultur erinnert stark an die K.u.K Monarchie. Wer sich für das bekannte „caffé degli specchi“ (Café der Spiegel) direkt am Piazza dell‘ Unitá entscheidet, kann sich vom Wiener Charme der Einrichtung, bei Sachertorte und Cappuccino, überzeugen. Leider erinnern auch die Preise und zeitweise die Freundlichkeit der Kellner an Kaffeehäuser im ersten Bezirk Wiens. Nichts desto trotz, oder gerade deshalb, ist es einen Besuch wert.
Schloss Miramare (Castello di Miramare)

Das Symbol von Triest ist zweifelsfrei das Schloss Miramare („Castello di Miramare“) mit seiner märchenhaften Lage direkt am Meer, dem

Golf von Triest. Eingerahmt von einem beeindruckenden Park, der zum Spazieren einlädt, ließ es 1856 der österreichische Erzherzog Maximilian für

sich und seine Frau Prinzessin Charlotte von Belgien auf einem Felsvorsprung erbauen. Leider hat er selbst den 1870 vollendenten Bau nie gesehen, da er 1867 in Mexiko, zu dessen Kaiser er drei Jahre zuvor gekrönt worden war, erschossen wurde.

Heute liegt der gesamte Bereich im Naturschutzgebiet und bietet im tropischen Park („parco tropico“) Raritäten der Pflanzenwelt, sowie einer Vielzahl seltener

Schmetterlinge und Vögel einen optimelen Lebensraum. Wer einen Blick in das Schloss werfen möchte, findet zum großen Teil original erhaltene Möbel und Gemälde, die den Besucher in Sissis Zeiten zurückversetzten. Das Worte „Miramare“ setzt sich aus den italienischen Wörtern „mirare“, was soviel wie „betrachten“ bedeutet und „mare“ also „Meer“, zusammen. Und das ist es tatsächlich was man hier am besten kann. Sowohl beim Rundgang um das Schloss, als auch beim Spazierengehen im Park kann der Besucher am besten und kostenlos die eindrucksvolle Aussicht genießen.
Burg San Giusto (Castello di San Giusto)

Erbaut auf einem Hügel („colle di San Giusto“), dominiert die Burg das gesamte Stadtbild von Triest. San Giusto bildet den ältesten StadtteilTriests und wird von den Triestinern „città vecchia“, also Altstadt genannt. Der heutige Bau (1470 bis 1630 n.C.) wurde auf einem Bauwerk der römischen Epoche errichtet, das wiederum vermutlich auf einer prähistorischen Siedlung (ca. 2000 v.C.) stand.

Im Inneren der Burg befindet sich eine Sammlung antiker Waffen, die man vermutlich nur als Spezialist zu schätzen weiß. Wirklich sehenswert ist hingegen die Aussicht, für die man allerdings leider Eintritt bezahlen muss, von der Burg über die gesamte Stadt, den Golf von Triest bis in die Berge. Am Fuße des Hügels liegt das älteste erhaltene Bauwerk, die Ruine des römischen Theaters („teatro romano“) aus dem 1. Jahrhundert.

Kathedrale San Giusto („Cattedrale di San Giusto“)

Die Kathedrale ist das bedeutendste katholische Bauwerk in Triest. Gewidmet ist sie dem Heiligen Justus, dem Schutzpatron der Stadt. Wie die meisten Historiker annehmen, entstand das heutige Erscheinungsbild der Kathedrale aus der Vereinigung zweier Kirchen im 14. Jahrhundert. Bereits im 5. Jahrhundert stand an der selben Stelle eine frühchristliche Basilika, deren Mosaikfragmente bis zum heutigen Tag am Boden der Kathedrale erhalten und zu sehen sind. Im 11. Jahrhundert wurde diese durch eine Marienkirche ersetzt. In der gleichen Periode wurde südseitig eine kleine Gedächtniskapelle für den Heiligen Justus errichtet. Im 14. Jahrhundert wurden die Seitenschiffe der beiden Kirchen weggerissen (das rechte der Marienkirche und das linke der Gedächtniskapelle) und man errichtete dazwischen ein großes Mittelschiff, dessen Decke an einen Schiffskiel erinnert. Dazu kamen eine schlichte Sandsteinfassade und ein Rosettenfenster aus Karstmarmor, die bis heute das äußere Bild der Kathedrale prägen. Der Glockenturm (campanile) auf der linken Seite, verziert mit einer Statue des Heiligen Justus, war ursprünglich höher, wurde aber 1421 vom Blitz getroffen und seiner einstigen Höhe beraubt. Im Innenraum beeindrucken vor allem die Mosaike der Apsiden (Werke byzantinischer Meister des frühen 13. Jh.) sowie das farbenprächtige Mosaik des Mittelschiffs von C. Cadorin aus dem Jahr 1933.
Grotta Gigante

Die Grotta Gigante (Riesengrotte) ist die größte Tropfsteinhöhle der Welt. Ihr Innenraum ist von so gigantischem Ausmaß, dass darin der Petersdom Platz finden würde. Seit 1995 steht sie im Guinnessbuch der Rekorde  als „Größte Schauhöhle der Welt“. Entdeckt wurde die Höhle 1840 vom Forscher Federico Lindner, der sie, auf der Suche nach Wasser, an dessen Knappheit Triest durch die schnelle Expansion ständig litt, mehr oder weniger zufällig entdeckte, als er den Flusslauf des Timavo erforschte. Funde in der Grotta Gigante bezeugen, dass die Höhle zumindest zeitweise seit der prähistorischen Zeit als Unterkunft genutzt wurde. Am 05. Juli 1908 wurde der Führungsbetrieb aufgenommen, damals allerdings noch mit Fackeln und Kerzen. Erst 1957 wurde elektrische Beleuchtung installiert und ist seitdem ein beliebtes Ausflugsziel.

Auch wissenschaftlich kommt der Grotta Gigante eine nicht unwesentliche Rolle zu, denn in ihr befinden sich die zwei längsten Messpendel der Welt, mit denen seismische Bewegungen gemessen werden.
Barcolana

Insgesamt bietet Triest eine Vielzahlt an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen und Aktivitäten, sowie Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Wer allerdings im Oktober in Triest ist, sollte sich auf keinen Fall die Barcolana, eine der größten Segelregatten im Mittemeerraum, entgehen lassen. Dieses Event findet jedes Jahr am 2. Sonntag im Oktober statt und verändert das Stadtbild komplett, denn das vielfältige Rahmenprogramm geht weit über die sportliche Dimension hinaus. Konzerte, Ausstellungen, spezielle Angebote in Hotels und Geschäften begleiten dieses Riesenspektakel. Die Crews, oft von weit hergereist, füllen Bars und Plätze und tragen wesentlich zum Segelfieber bei. Am Parkplatz direkt am Hafen, der in dieser Zeit zur Fußgängerzone erklärt wird, findet ein bunter Markt sowie die Messe„Barcolana Sailing Show“ statt. Den Höhepunkt bildet allerdings die Regatta selbst. Die fast unwirklich wirkenden Bilder von über 1000 Segeln, die vor den Bojen kreuzen um auf den Startschuss zu warten, und der spätere Zieleinlauf an der selben Stelle, lassen einem noch lange danach nicht los.

AKTIVITÄTEN:

Val Rosandra

Das regionale Naturreservat Rosandratal („Riserva naturale regionale della Val Rosandra“)  erstreckt sich über eine Fläche von ca. 750 Hektar und bietet eine wunderschöne und bizzare Landschaft. Dort wo das Karstgebirge mit dem Meer zusammentrifft hat der Wildbach Rosandra das Plateau tief eingeschnitten und bietet heute Wanderern eine Vielzahl an Rundwegen und natürlichen Flussbetten, in denen man teils baden kann. Da das Gebiet derart weitläufig ist, ist man recht schnell allein unterwegs, wenn man sich abseits der Hauptwanderwege bewegt. Die Bergwände des Tals bieten auch Alpinisten und Kletterern ein Vielfalt an Möglichkeiten. Auch Botaniker und Pflanzenliebhaber kommen hier ganz bestimmt auf ihre Kosten. Die deutliche Veränderung des Klimas innerhalb des Tals (im oberen Teil herrscht kontinentales Klima während flussabwärts Mittelmeerklima dominiert) und die Tatsache, dass bei gleicher Höhe, je nach Einfluss von Sonne oder Bora, 10°C Temperaturuntschied herrschen können, hat natürlich Auswirkungen auf die heimische Flora. Hier sind viele Pflanzen erhalten geblieben, sowohl alpine als auch mediterrane, unter anderem die „Alpine Daphne“ (Seidelbast),  die „Amelanchier ovalis“(Felsenbirne) und der „Genista holopetala“ (Kugelginster), die außerhalb des Tals nur sehr schwer zu finden sind.

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